Am 26. August 1846 wurde dem kgl. Revierförster in Böblingen, Knecht, vom Oberamt mitgeteilt, der Wolf sei in einen Schönaich Schafpferch eingebrochen. Man wollte den Übeltäter diesmal auf frischer Tat ertappen. Deshalb ließ Knecht noch in der Nacht vom 26. auf den 27. August dem Schönaicher Schultheißen Roller mitteilen, er möge „die Bestellung treffen ….., dass mich der kgl. Waldschütze Erbe mit etwa 4 bis 5 Mann heute morgen, frühe um 6 Uhr auf dem Schönaicher First oben erwarte.“ (…)
Man sandte noch in der Nacht von Schönaich nach Böblingen zwei Boten und dort langte die Antwort „per Expressen“ nachts ½ 1 Uhr an. Man schickte „6 Mann zum Streifen ½ Tag“ aus. Doch der Erfolg ließ auf sich warten.
Für diese drei Jagden musste die Gemeinde „dem Reichert, Lauxmann, Striker, und Consorten, von hier“ 18 fl. 9 Kr. bezahlen. Ferner hatte Ochsenwirt Gemeinderat Schimpf für die Jagd vom Oktober 1845 2 fl. 24 Kr. gut.
Kein Vierteljahr verging, da wollte Revierförster Knecht wiederum, „weil der Wolf …. verspührt worden seyn soll“, „morgenden Donnerstag in den Waldungen bey Schönaich auf denselben Jagd machen lassen“. Schönaich sollte dafür sorgen, „dass sich 1 Obmann in der Person des Waldmeisters Rebmann, 2 Gemeindewaldschützen, 25 Mann tüchtige Jagensleute … Donnerstag, den 12ten diß, Vormittags präziiß 9 Uhr auf dem Schönaicher Fürst, auf der Straß, einfinden“. Diesmal hatte Knecht gebeten, „zu den Treibern keine unkundige Leute zu bestellen, weil solche dem Zweck mehr schaden als nützen“.
Selbst dieser ausgesuchten Mannschaft blieb jeder Erfolg versagt. Aber die Gemeinde hatte wiederum zu bezahlen. (…)
Damit endete die Schönaicher Wolfsjagd der Jahre 1845 und 1846 wie das Hornberger Schießen. Es wäre jedoch falsch, alles auf Kosten der Einbildungskraft der Schönaicher zu setzen. Die schwäbischen Zeitungen der Zeit sind voll von Berichten über die Untaten eines überall umherstreifenden Wolfes (oder waren es mehrere?)