Dass die Entscheidungsschlacht im Bauernkrieg, mit der uns der Mantel der großen Geschichte mehr als nur gestreift hat, gerade in Böblingen stattfand, geschah eher zufällig hier. Gleichwohl lassen sich einige lokale Größen ausmachen, deren Anteil am Geschehen in Erinnerung geblieben ist.

Dies gilt für Leonhard Schwarz aus Dagersheim, der als Hauptmann die Aufständischen im Gäu unter seiner Führung vereinigte und sie durch den Schwarzwälder Haufen verstärkte. So ermutigt überfielen sie um den 25. April 1525 das Kloster Hirsau und plünderten es zu Teilen aus; das Kloster bezifferte den Schaden auf 1600 Gulden. Am 27. April erschienen die Bauern unter Leonhard Schwarz vor der Stadt Calw mit der Forderung, ihnen die Stadt zu übergeben und sich ihnen anzuschließen. Die Calwer aber waren stark genug, sie abzuweisen. Also zogen sie weiter, um in Bebenhausen das nächste Kloster heimzusuchen. Der dortige Abt berichtet danach unter dem 1 . Mai 1525:

„Auf heut zur zehnten Stund ungefährlich ist der große Häuf bey uns zu Bebenhausen ufbrochen und hinweggezogen. Die haben nur bey uns gelassen in der Besetzung Lienhärdlin von Dagersheim Hauptmann und etlich von allen Fähnlein bey 50 Personen. Das Volk hat viel Schaden getan“.

Wie und wann Schwarz zu den Aufständischen stieß und zum Hauptmann unter ihnen erhoben wurde, ist nicht bekannt. Denkbar, dass die augsburgischen Truppen des Schwäbischen Bundes den Anstoß gaben, die im Frühjahr 1525 zeitweilig in Dagersheim ihr Hauptquartier hatten. Der gemeine Mann stand zu dieser Zeit auf Seiten von Herzog Ulrich, der mit Unterstützung von Schweizer Söldnern versuchte, auf Stuttgart vorzurücken, um die österreichische Regierung zu vertreiben. Als ihn seine Söldner im Stich ließen, musste Ulrich seinen Versuch abbrechen. Wie und mit welchem Ende der Bauernhauptmann Schwarz aus Dagersheim persönlich an der Entscheidungsschlacht teilnahm, ist nicht bekannt. Während er zunächst mit einem Fähnlein von 50 Mann in Bebenhausen zurückblieb, vereinigten sich die Haufen der Aufständischen von Gäu, Schwarzwald und vom Hegau mit dem Kontingent des gemäßigten Matern Feuerbacher, der bis zum Vorabend der Schlacht am 12. Mai 1525 Feldhauptmann der Bauern war. Anzunehmen ist, dass sich Schwarz mit seinen Mannen rechtzeitig der Hauptstreitmacht der Bauern anschloss, als sich deren entscheidendes Aufeinandertreffen mit dem Heer des Schwäbischen Bundes abzeichnete.