„Geschützter Grünbestand“ – ein Dokumentarfilm über das KZ-Außenlager Hailfingen/Tailfingen
Erarbeitet von: Volker Mall und Harald Roth
Erarbeitet von: Volker Mall und Harald Roth
Quelle: Kreiszeitung Böblingen, 11.6.2006
Autorin: Christa Hagmeyer
Einen Dokumentationsfilm nach über sechzig Jahren schuf der Herrenberger Johannes Kuhn zusammen mit Volker Mall, der an einem Buch über das Hailfinger KZ-Außenlager arbeitet. Der Film wurde u.a. vom 10. bis 14. Juni 2006 im Rottenburger Waldhorn-Kino gezeigt. In der Diskussion nach der „Uraufführung“ wurde Johannes Kuhn gefragt, was einen so jungen Menschen veranlasse, einen solchen Film zu drehen. Kuhn studiert in Würzburg Design mit dem Schwerpunkt „Film“; einen Film zu drehen gehört zu seinem Ausbildungsgang. Nach der Anfrage von Volker Mall entschloss sich Kuhn, statt eines Werbefilmes diesen Dokumentarfilm zu drehen, da die historisch-kritische Dimension ohnehin seiner Lebenshaltung entspricht.
Aus dem Material für dreißig Film-Stunden schnitt er einen einstündigen Film. Kuhn beschränkte sich auf Hailfinger Fakten, das heißt auf Dokumente, Zeitzeugenaussagen und Außenaufnahmen des gegenwärtigen Zustandes. Es gibt keinen Kommentator, der wertet oder in Zweifel zieht. So regen sich Verständnis und Erschütterung originär im Zuschauer. Der Film leistet keinen lückenlosen Bericht über die Zustände in dem KZ-Außenlager, in dem zunächst russische Kriegsgefangene, dann griechische Zwangsarbeiter und schließlich ab November 1944 sechshundert jüdische Häftlinge nach Schwerstarbeit in der für sie viel zu engen Flugzeughalle über den Winter auf dem Betonboden elend vegetierten. Johannes Kuhn ergänzte nicht durch Dokumente aus anderen Lagern, die einen optischen Eindruck vermittelt hätten. Sein Film beginnt mit den Betonresten, die zunehmend überwachsen werden. Das Überwachsen der Geschehnisse selbst aber ist nicht immer erfreulich. Der ehemalige jüdische Häftling Mordechai Ciechanower, der in der Tailfinger Bürgerhalle vor fünfhundert Zuhörern sagen konnte, er empfinde keinen Hass, gibt ein Zeugnis einer großen Lebensleistung.
Der Text wurde gekürzt.
Wir danken der Kreiszeitung Böblingen und der Autorin für das Abdruckrecht.
Der Film (DVD 10€) ist zu beziehen über Johannes Kuhn, Beethovenstr.69, 71083 Herrenberg, 07032/5051; das Böblinger Kreismedienzentrum, das den Film finanziell mit unterstützt hat, leiht den Film gerne aus: Telefon 07031-663-1487 oder über die Internetseite: www.medienzentrum-bb.de
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