Bald auf Markung Hausen übertretend, ist er als Damm mit breitem Graben auf eine weite Strecke ausgezeichnet erhalten und läuft in leicht schwingender Bewegung nach NO am Steilhang des ihn westwärts überragenden Büchelbergs hin. Hier vor allem wird klar, daß die Linie von Haus aus nicht anders denn als Landesgrenze erklärt werden kann. Der Wall ist mit Schlehen und Wachholder, zum Teil mit richtigem Wald bestanden (…).
Wo er aus dem steil geneigten Muschelkalk in den sanft abfallenden oberen Buntsandstein übertritt, hört er im Feld auf und ist nur noch in einem leichten Graben erhalten. Wo das Gelände wieder anfängt, sich stärker gegen N zu senken, wird er zum immer tieferen Graben, von den Leuten Schanzgraben genannt; bald von dichtem Buschwerk, dann von Wald bedeckt, zieht er sich über eine steile Querterrasse bis zur Würm hinab. Der weitere Verlauf ist nicht zu sehen. Alle Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß wie heute, so auch früher die Würm die Grenze gebildet, also den Landgraben ersetzt hat und zwar etwa bis zu der Stelle, wo die Würm östlich der Frohnmühle aus der NS-Richtung in die OW-Richtung umbiegt. Der Landgraben erscheint wieder als breiter und flacher Graben und als Damm, bis dann der Graben zum Weg wird, von dem der Wall südlich als hoher Damm läuft. (Nach) etwa 330 m biegt er gegenüber einem verlassenen Steinbruch nach N um. Wall und Graben trennt eine allmählich stärker werdende Terrasse. Dort sind auf Markung Heimsheim, die er nunmehr betreten hat, in Flur Maus alte Grenzsteine M(ühlhausen) H(eimsheim)(…).
So, wie die Anlage heute noch erhalten … ist, ist sie nicht einfach zu deuten und in ihrer ursprünglichen und späteren Zweckbestimmung und Veränderung zu erklären. Aber gewiß ist vor allem, daß ihr erster Bau viel älter ist als die Zeit des Deutschen Reichskriegs gegen Frankreich 1689 - 1697. Sicherlich ist sie in die große Landesdefensionslinie einbezogen bzw. an die sog. Eppinger Linien angeschlossen und dann wohl neu armiert worden (…). Aber von Haus aus ist der Landgraben eine viel ältere Anlage und keine militärische Linie gewesen, sondern jedenfalls in seinem größeren Teil eine Landesgrenze. Er hat (allerdings) im 30jährigen Krieg bereits … als Befestigung gedient, was wohl in Zusammenhang steht mit den kriegerischen Ereignissen des Jahres 1622, als Württemberg Kriegsschauplatz wurde und der Markgraf von Baden und sein Verbündeter, der württembergische Herzog Johann Friedrich, unglücklich gegen Tilly kämpften. Er mag dann auch in den weiteren Wirren des 30jährigen Krieges gelegentlich ausgebaut worden sein (…).