Mühlen im Landkreis Böblingen
Die Planmühle in Weil der Stadt
Autoren: Film AG des Johannes-Kepler-Gymnasiums Weil der Stadt
Eine interessante Geschichte ist die der Weil der Städter Planmühle, da es in ihr einige Male um Besitzstreitigkeiten ging.
Der Name Planmühle muss wohl noch von dem keltischen Blanda abgeleitet sein, nach dem früher der Rankbach benannt war und der auch dem nebenan liegenden Blammerberg seinen Namen gab.
1346 gehört die Planmühle dem Kun Maiser, mit Besitz in Merklingen. Seit dem 16. Jahrhundert muss sie dem Spital gehört haben, da sie die Stadt 1600 verkauft, 1745 wird sie von einem Renninger Bürger gekauft. 1746 beansprucht Württemberg die Planmühle für sich, da sie auf württembergischen Territorium liege und nicht zur freien Reichsstadt Weil gehöre. Als 1747 der württembergische Regierungsrat Mylius die Planmühle kauft, führt dies zum Protest der Reichsstädter gegen diesen Erwerb, und schließlich kauft sie Weil der Stadt ein Jahr später wieder zurück, gibt sie aber nochmals ein Jahr später für 5400 Gulden an das Spital weiter, da ihr der Ertrag der Mühle zu gering war.
1754 gibt es Differenzen mit Württemberg wegen der Grenzziehung bei der Planmühle. Württemberg okkupiert die Planmühle und der Vogt von Leonberg lässt unter Gewaltanwendung das württembergische Wappen am Mühltor anbringen. Die Delegation der Stadt leistet nur passiven Widerstand.
Das Hauptgebäude der Planmühle heute. Die Gebäude im Hintergrund stehen z.T. schon auf Malmsheimer Markung. (Foto: Klaus Philippscheck)
Die Mühle gehört bis 1840 zur Kirche in Renningen, von wo auch die meiste Kundschaft stammt. 1840 kommt die Planmühle an Malmsheim; sie hat zwei Jahre später drei Mahlgänge, einen Gerbgang1 und eine Hanfreibe.
Die Inhaber haben sich mehrmals um Kundschaft in Malmsheim bemüht, jedoch vergeblich. Die Mühle lag teils auf Merklinger, teils auf Weil der Städter Markung. (Heute durchschneidet die Grenze zwischen Weil der Stadt und Malmsheim den Mühlenkomplex.)
Erstveröffentlichung: Die Würm – im Fluss der Zeit, CD-ROM, Johannes-Kepler-Gymnasium Weil der Stadt
Wir danken der Film-AG des Johannes-Kepler-Gymnasiums Weil der Stadt für die Überlassung des Textes und der Familie Krämer, Weil der Stadt, für die Überlassung des historischen Fotos.
Referenz
↑1 | dient zum Entspelzen des Dinkels |
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