Mühlen im Landkreis Böblingen
Die Sägemühle Weil der Stadt
Autoren: Film AG des Johannes-Kepler-Gymnasiums Weil der Stadt
Jeder Weil der Städter kennt die Säge, den Biergarten, an der Würm Richtung Schafhausen gelegen. Dieser Biergarten existierte schon Anfang des 20. Jahrhunderts, als die ehemalige Sägemühle noch in Betrieb war. Große Holzstämme, zum Teil aus dem Schönbuch, wurden von der Würm in das Gebäude des Sägwerks transportiert, wo sie von einem durch die Wasserkraft der Würm angetriebenen Sägegatter zu handlichen Brettern zersägt wurden.
Ebenfalls Teil des Besitzes der Sägmühle war neben dem Sägewerk ein Badehaus, welches von der Bevölkerung in Anspruch genommen wurde.
Der Einschnitt für die Sägemühle kam 1929, als das ganze Wohnhaus mitsamt dem Sägewerk abgebrannt ist. Der damalige Besitzer war zur Zeit der Weltwirtschaftskrise in Geldnöten, da das Geschäft nicht mehr allzu gut lief. Die Brandstiftung, mit der er wohl einen Versicherungsbetrug beabsichtigte, wurde ihm später nachgewiesen und brachte ihn hinter Gitter.
Nach dem Brand wurde nur das Wohngebäude wieder aufgebaut, die Arbeit im Sägewerk hätte sich nicht mehr gelohnt. Allein das Wasserrad, welches von Hand gedreht werden konnte, ist noch mehrere Jahre stehen geblieben. Erst als ein Jugendlicher aus Stuttgart sich daran verletzt hatte, wurde es abgebaut, und die Säge wurde zum Biergarten, wie wir ihn heute kennen, weit weg vom verlegten Fluss.
Der heutige Biergarten Säge. (Foto: Klaus Philippscheck)
Erstveröffentlichung: Die Würm – im Fluss der Zeit, CD-ROM, Johannes-Kepler-Gymnasium Weil der Stadt
Wir danken der Film-AG des JKG Weil der Stadt für die Überlassung des Textes und der Familie Dürr, Weil der Stadt, für die Überlassung des historischen Fotos.