Verblüffend aber ist, dass einige der Steine um den Wald herum ein Fisch-Zeichen zeigen. Dies ist nicht leicht zu entschlüsseln, denn das Wissen um die alten, oft sehr komplizierten Besitz- und Steuerstrukturen ist fast vergessen. Aber wir entdecken: Unsere Fische weisen auf Waldstücke hin, deren Ertrag früher direkt der Weissacher Kirche abgeliefert werden musste, die auch dem Kloster Maulbronn gehörte. Damit wurde der sogenannte Heiligen-Kasten gefüllt, der zur Unterhaltung der Kirche und zur Bezahlung des Pfarrers diente. Und da die Weissacher Pfarrkirche eine dem Heiligen Ulrich geweihte Kirche gewesen ist, zeigen ihre Steine das Heiligensymbol des Bischofs Ulrich – einen Fisch. So entschlüsselt sich das Aussehen unserer „Fischsteine“.
Den – kleineren – Teil des Bonlanden-Walds, der nicht dem Kloster Maulbronn gehörte, sondern als Gemeindewald im Besitz der Ortschaft Weissach war, erkennt man daran, dass auf seinen Grenzsteinseiten das „Fleckenzeichen“ von Weissach, ein Tatzenkreuz zu finden ist. Weil das Kreuz ein häufiges Grenzsteinzeichen war, ergänzte man es oft mit dem Weissacher „W“.
Ein wunderbarer Stein im Weissacher Wald, der Bonlanden-Stein Nummer 49, an der Grenze zu Rutesheim, zeigt sowohl ein Tatzenkreuz mit dem Weissacher „W“, den Maulbronner Abststab als auch die Rutesheimer „Rute“ auf dreien seiner Seiten.
Hoffentlich bleiben solche Steine, die so viel über unsere Vergangenheit erzählen können, noch lange erhalten.