Schon in der Beschreibung des Oberamts Stuttgart von 1851 heißt es:
Gutes und gesundes Wasser geben drei laufende und drei Pumpbrunnen; die Hauptquelle, welche mit steinernen Platten sorgfältig gefasst und überwölbt ist, heißt der Klingenbrunnen, vermutlich ursprünglich der Steinenbrunnen. Er befindet sich an der südwestlichen Seite des Ortes und läuft in den Klingenbach ab, welcher südöstlich von Steinenbronn entspringt und in den Sulzbach mündet“.
Reich der Quellen
Dass die ganze Markung besonders reich an Quellen war, bestätigt bis heute die Richtigkeit des Ortsnamens. Dies ist hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass an den Rändern der oberen Schichten des Keupers, auf dem die Steinenbronner Liasplatte aufliegt, sich ein ausgedehnter Quellhorizont gebildet hat, weil das Grundwasser nicht weiter versickern kann, sondern bei entsprechendem Schichtgefälle als Quelle oder Brunnen aus dem Boden austritt. Ein großer Teil dieser Quellen ist allerdings nach dem Zweiten Weltkrieg verschüttet oder durch den Bau von Straßen abgeschnitten worden. Von den ständig fließenden Brunnen im Ort ist als einziger noch der Klingen- oder Jakobsbrunnen an der Schönaicher Straße erhalten geblieben. Da die Quellen und ständig fließenden öffentlichen Brunnen den Wasserbedarf für Mensch und Tier in der Gemeinde nicht decken konnten, wurden schon im ausgehenden Mittelalter von den reicheren Bürgern eigene Brunnen gegraben und mit Schöpfvorrichtungen als Ziehbrunnen eingerichtet. Das Schöpfen an diesen Brunnen war jedoch sehr mühsam und zeitraubend.
Morsch und rissig
Als technische Weiterentwicklung entstanden die ersten hölzernen Pumpbrunnen. Die Brunnenströcke dazu wurden meist von den Deuchelbauern, die auch hölzerne Wasserleitungsröhren fertigten, hergestellt. Die Schöpfleistung dieser Holzbrunnen war aber recht unbefriedigend. Außerdem wurden sie bald morsch, rissig und undicht.
Als daher im 19. Jahrhundert, insbesondere von den staatlichen schwäbischen Eisenhüttenwerken und -gießereien die ersten Brunnenpumpen serienmäßig gegossen wurden, begannen sich die Bauern, deren Anwesen nicht unmittelbar an die öffentlichen, nicht ständig fließenden Brunnen angrenzte, für die Einrichtung eigener moderner Pumpbrunnen zu interessieren.
Das Handwerk der Brunnenbauer blühte. Oft wurden die Brunnenschächte, unter Anleitung eines gelernten Brunnenbauers, von Familienangehörigen, Freunden und Bekannten im Eigenbau hergestellt. Häufig wurden die Brunnen auch von zwei oder mehreren Nachbarn gemeinsam gebaut und benutzt.